Der Erfolg


Der Roman „Buddenbrooks“ von Thomas Mann hatte einen großen Erfolg insgesamt ist das Werk in seiner Gesamtauflage auf über sechs Millionen Exemplare angestiegen. Es wurde insgesamt viermal zwischen 1923 und 2008 in unterschiedlichen Formaten verfilmt und erschien in verschiedenen Ausgaben. Folgend werde ich mich vor allem der Frage widmen welche Ursachen es für diesen Erfolg geben könnte.



In der Erstveröffentlichung 1901 war die Auflage des Buches zunächst eher bescheiden, lag sie doch nur bei wenigen tausend Exemplaren. Als der Roman dann aber in einer zweiten Ausgabe zu einem günstigeren Preis erschien stiegen die Verkaufszahlen stark an und waren bis 1918 auf 100.000 Exemplare gewachsen.  1929 erhielt Thomas Mann für die Buddenbrooks den Nobelpreis für Literatur.


Eine Möglichkeit den Erfolg des Romans zu deuten gab der Literaturwissenschaftler Hans Wysling vor: „Das Private wird geistesgeschichtlich repräsentativ darauf beruht der Erfolg des Romans.“ Die Geschichte der Kaufmannfamilie Buddenbrook werde zu einem Spiegel ihrer Epoche.  Zugleich gibt es aber auch den Erklärungsansatz der immerwährenden Aktualität der Buddenbrooks auf den ich später eingehen werde, die Aktualität ist genauer in einem eigenen Unterthema beurteilt. 

Desweiteren spielt sicher die Allgemeingültigkeit eine Rolle. Durch die große Charakter- bzw. Figurenvielfalt wird es ermöglicht dass sich nahezu jeder mit einer Figur identifizieren kann.
Generell sind drei Gründe in Manns Arbeit an dem Roman zu nennen, die seinen Roman sicher begünstigen, da sie ihn für den Leser interessant machten.  Einmal war der das Milieu des Romans Mann ziemlich genau bekannt, dadurch dass er den Roman nah an seinem eigenen Leben abspielte, er konnte Erfahrungen und Bekanntes, aus seiner Kindheit und Jugend in Lübeck als Mitglied einer Kaufmannsfamilie in den Roman einflechten ihn so nah an der Realität gestalten, wie auch durch die Charaktere, die teilweise an Familienmitgliedern angelehnt sind, deutlich wird. . Hinzugefügt dazu betrieb Thomas Mann eine herausragende Recherche und wandte dabei der Sprache zur Zeit der Buddenbrooks eine große Bedeutung zu um Redewendungen etc. an passender Stelle einbringen zu können, was den Roman sehr wirklichkeitsnah und damit lebendig zu lesen macht.


Die eben erwähnten Figuren und ihre Gestaltung sind eine zweite Ursache für den Erfolg. Auch sie wirken wirklich und keinesfalls zu ausgeschmückt oder zu blass bleibend, sodass der Leser sich oftmals gut mit ihnen identifizieren kann.


Zuletzt ist gerade Manns eigener Stil eine Ursache dafür, dass der Roman gerne gelesen wird. Seine Worte wirken einzeln ausgewählt und sind oft treffend. Die Buddenbrooks sind gerade durch ihre  ausführlichen Beschreibungen von Personen und Raum gekennzeichnet, die fast schon ein Bild wiedergeben zu scheinen und dadurch auch dem äußeren Erscheinen der Szenerie eine eigene Rolle zu schreiben. Ich empfinde den Roman dadurch zwar eher langatmig und es wirkt als würde Mann dem Leser seine eigenen Vorstellungen aufzwingen für mich, allerdings haben bedeutende Literaturkritiker, dies ganz anders gewürdigt. Rilke zum Beispiel selbst Verfasser einiger Romane und Gedichte bewunderte die feine Beobachtungsgabe Thomas Manns.


Auch die Aktualität ist als Ursache für Manns Erfolg mit den Buddenbrooks  nicht zu vergessen. Viele sind der Ansicht, dass das Buch zeitlos ist, da seine Themen, zumindest die Hauptmotive wie das Streben nach gesellschaftlicher Anerkennung und Wohlstand immer wieder in der Gesellschaft auftauchen und auftauchen werden, auch als Familiengeschichte ist es durchaus von nie endender Aktualität. Damit lesen heutige Leser den Roman möglicherweise auch weil sie einen Bezug zu ihrem eigenen Leben herstellen können, die Charaktere sind nicht an ihre Zeit gebunden, wenn es auch teilweise veraltete Stellen gibt und die im Buch präsentierten Normen nicht mehr den heutigen entsprechen so bleibt die Grundthematik auch heute interessant und zugleich wollen viele Leser durch Lektüre des Romans den Zeitgeist seiner Epoche erfassen.